Gemeesselt jo, awer ween ?

 






                                  Wee kennt e net , zumindest vun der Foto ?



Adolphe Reuland (1838-1893)4 in seinem Touristenführer “Das romantische Ernztal oder Fels und seine Umgegend” 

« Die Formirung des Brückenbogens zu beiden Seiten ist das Seltsamste, was man sehen kann, wegen der mannigfaltigen Wechsel der an den äußeren Gewölbesteinen angebrachten Steinhauerarbeiten. 

Sie bilden ein sonderbares Durcheinander von Schlangen, welche aus Löchern und Fugen hervorzukriechen scheinen, von Adlernund sonstigen Vögeln, von phantastisch gebildeten Thiergestalten, worunter Krokodile, Eidechsen, Frösche, Füchse, Wolfs- und Wildschweinsköpfe und dergl.



                                  Auch neben der Brücke liegen bearbeitete Steine sinnlos herum !


                             So dass man sich fragen muss, wer hat denn hier so drauflosgemeisselt ?



 Luxemburger Wort 1938-01-03, S. 5. Obermosel-Zeitung 1938-01-04, S. 4. 6

Als Erbauer der Brücke gilt der Steinmetz Jean-Pierre Prommenschenkel, der 1843 in Christnach geboren wurde. Laut Überlieferung koordinierte er den Brückenbau ohne jeglichen Plan entworfen zu haben. Wegen finanziellen Engpässen konnte er sein Kunstwerk jedoch nie vollenden. Nach seinen Vorstellungen sollten nämlich zwei steinerne Männerfiguren die Brücke auf ihren Schultern tragen. Im Brückenbogen war, laut Aussage Prommenschenkels, eine Gedenktafel angebracht, welche die Namen des damaligen Landesherrschers, der Gemeindebehörde, des Dorfpfarrers und des Schweinehirten zitierten. An gleicher Stelle vergrub er Münzen des damaligen Umlaufs.

Schon früh war Prommenschenkel in seinem Heimatort und in der ganzen Umgebung für seine Geschicklichkeit bekannt. Außerdem kannte man ihn als humorvollen und vielseitigen Menschen: „Herr Prommenschenkel war auch der erste Radfahrer unserer Gegend. Anfangs wurde er viel angestaunt, wenn er mit dem mehr als anderthalb Meter hohen Vehikel gefahren kam. Er blieb dem Radsport treu bis ins hohe Alter und fuhr noch als Achtzigjähriger rüstig daher. Herr Prommenschenkel war auch, und dies vor allem, ein gern gesehener Gesellschafter. In seiner Jugend hatte er viele Länder durchreist und konnte somit ungemein vieles erzählen. Sein Humor war unerschöpflich. Das Kartenspiel stand hoch bei ihm in Ehren. Noch wenige Tage vor seinem Tode hat er am Kartentisch gesessen.“[1] Im Alter von 95 Jahren verstirbt Prommenschenkel am 29. Dezember 1937 als ältester Gemeindeeinwohner und wird am Neujahrstag des Jahres 1938, im Beisein etlicher Einwohner der Gemeinde Waldbillig, zu Grabe getragen.

Soweit so gut



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